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Bergnot in den Alpen: Was zahlt die Versicherung?

durchblicker Redaktion

22.07.2025

4 min

Foto: fotoart-wallraf - stock.adobe.com

Sie verbringen Ihre Freizeit gerne beim Wandern oder Mountainbiken in den Bergen oder unternehmen vielleicht sogar anspruchsvolle Touren wie Bergsteigen und Klettern im alpinen Gelände? Dann sollte eine private Unfallversicherung nicht fehlen. Denn diese deckt nicht nur Heilkosten bei Unfällen oder Verletzungen ab, sondern übernimmt in vielen Fällen auch die hohen Bergungskosten, die bei einem Hubschraubereinsatz entstehen können. 

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei Unfällen, die in der Freizeit auf dem Berg passieren, muss man die Bergungskosten in der Regel selber bezahlen, weil die gesetzliche Krankenversicherung sie in den meisten Fällen nicht übernimmt

  • Nur eine private Unfallversicherung oder die Mitgliedschaft bei Automobilclubs und Alpenvereinen können Sie vor hohen Bergungskosten schützen, falls Sie in eine Notsituation im alpinen Gelände geraten.  

  • Überprüfen Sie Ihre Versicherungen und Mitgliedschaften regelmäßig, um sicherzustellen, dass alle relevanten Bausteine enthalten sind!  

  • Mit durchblicker können Sie private Unfallversicherungen einfach vergleichen und direkt online abschließen.  

Unfallversicherung

Warum eine Absicherung im alpinen Gelände wichtig ist

In Österreich ereignen sich jedes Jahr zahlreiche Alpinunfälle. Allein für 2023 verzeichnet die Alpinunfallstatistik rund 9.000 verletzte Personen. Bei Unfällen oder Verletzungen im alpinen Gelände kommt es oft zu einer Bergung mit dem Hubschrauber. Solche Einsätze können schnell sehr teuer werden. Eine passende Versicherung bietet Ihnen die notwendige Absicherung. 

Wie hoch sind die Kosten einer Bergrettung mit dem Hubschrauber?

Die Kosten für eine Hubschrauberrettung können sich schnell auf mehrere tausend Euro belaufen. Eine Flugminute kostet etwa 85 Euro. Ein durchschnittlicher Hubschraubereinsatz in Österreich beläuft sich daher auf rund 3.500 Euro. Bei aufwändigeren Einsätzen oder längeren Flügen können die Kosten jedoch auch deutlich höher ausfallen. 

Tipp: In diesem Beitrag erfahren Sie, welche Kosten durch Hubschrauberrettung bei Skiunfällen entstehen.  

Unfallversicherung

Übernimmt die österreichische Sozialversicherung die Bergungskosten?

Laut österreichischem Sozialversicherungsgesetz sind Bergungskosten und die Beförderungskosten bis ins Tal bei Unfällen, die im Rahmen von Sport und Tourismus passieren, in der Regel nicht durch die gesetzliche Krankenversicherung gedeckt. Nur wenn ein medizinisch notwendiger Notfall vorliegt, kann die Krankenkasse eine Kostenpauschale leisten. Diese Pauschale deckt jedoch meist nur einen kleinen Teil der tatsächlichen Kosten. Das bedeutet, dass die meisten Betroffenen die Bergungskosten – insbesondere für den Hubschrauber – selbst tragen müssen, es sei denn, sie sind privat versichert. 

Was passiert bei nicht-medizinischen Notfällen?

Aber was passiert, wenn es sich nicht um einen medizinischen Notfall handelt, sondern Sie sich beispielsweise beim Wandern verlaufen oder in unwegsames Gelände geraten und sich nicht mehr selbstständig befreien können? In diesem Fall spricht man laut Definition von Bergnot. Ohne entsprechende Versicherung müssen Sie die Kosten für eine Hubschrauberbergung aus eigener Tasche bezahlen. 

Gut abgesichert in den Bergen: So schützen Sie sich

Damit Sie im Notfall abgesichert sind, gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Bergungskosten abzudecken: 

  1. Private Unfallversicherung 
    Private Unfallversicherungen decken auch Such- und Bergungskosten, sofern dieser Baustein mitversichert wird. Achten Sie darauf, dass der Baustein auch wirklich in der Polizze enthalten ist. Wichtig ist auch, die maximale Höchstgrenze für die Übernahme der Bergungskosten zu prüfen, da diese je nach Versicherung zwischen 5.000 und 15.000 Euro variieren kann. Diese Versicherungen schützen Sie zudem vor den finanziellen Folgen einer bleibenden Invalidität nach einem Freizeitunfall. 

  2. Mitgliedschaften bei alpinen Vereinen 
    Sind Sie Mitglied beim Alpenverein, den Naturfreunden oder der Bergrettung Österreich? Dann sind die Kosten für eine Hubschrauberbergung in vielen Fällen gedeckt. Besonders, wenn Sie in alpinen Regionen aktiv sind, lohnt sich eine solche Mitgliedschaft, da sie neben der Rettung auch andere Vorteile bietet. 

  3. Automobilclubs 
    Auch Automobilclubs wie der ÖAMTC oder der ARBÖ bieten spezielle Produkte an, die unter anderem die Suchkosten und die Kosten für Hubschrauberbergungen übernehmen. Dazu gehören z.B. der Schutzbrief oder der Sicherheitspass, die in Notfällen wertvolle Absicherung bieten können. 

  4. Reiseversicherung 
    Eine umfassende Reiseversicherung, die den Deckungsbaustein „Reiseunfallversicherung“ beinhaltet, versichert ebenfalls die Bergungskosten. Reiseversicherungen werden häufig jedoch nur für Auslandsreisen abgeschlossen und sind zeitlich begrenzt. Wenn Sie auch bei längeren Inlandsreisen geschützt sein möchten, empfiehlt sich eine Jahresreiseversicherung. Diese bietet 365 Tage im Jahr Schutz – sowohl in Österreich als auch weltweit. 

  5. Kreditkarten mit Reiseversicherung 
    Einige Kreditkarten beinhalten Reiseversicherungen, die jedoch oft nur einen eingeschränkten Schutz bieten. Je nach Anbieter kann nur der 
    Kreditkarteninhaber versichert sein, nicht jedoch Mitreisende oder Familienangehörige. Auch sind oft bestimmte Voraussetzungen zu erfüllen, wie z.B. die Bezahlung des Urlaubs mit der Kreditkarte, damit der Versicherungsschutz greift. 

Unfallversicherung

Gut abgesichert in den Bergen: So schützen Sie sich

Nein, nicht jede private Unfallversicherung deckt automatisch alle alpinen Sportarten ab. Beim Bergsteigen und Klettern ab bestimmten Schwierigkeitsgraden steigen viele Versicherungen aus. Jede Versicherung hat dabei ihren eigenen Ausschlusskatalog. Ein Blick in die Tarifdetails Ihrer Versicherung ist daher essentiell, um sicherzugehen, dass Ihre Aktivitäten auch abgesichert sind.  

Hier finden Sie mehr Informationen zur privaten Unfallversicherung für Hobbysportler:innen sowie hier Tipps für sicheres Bergwandern im alpinen Gelände.  

Eine anthropomorphe Fuchsfigur in einem Cowboy-Outfit mit einem breiten blauen Hut, blauem Umhang und einem goldenen Sheriff-Stern auf der Brust trägt einen modernen Smartphone-Halter am Gürtel, auf dem "durchblicker" zu lesen ist. Der Fuchs hat orangefarbenes Fell mit weißen und schwarzen Akzenten und steht aufrecht.
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